Dezentralisierte Identität im Polkadot-Ökosystem

Inhaltsverzeichnis & Schnellsuche:

🔸Wie funktionieren die DIDs?

🔸Dezentralisierte Identität & Projekte auf Polkadot:

🔸Litentry

🔸Kilt

🔸Dock

🔸Ontology

Überblick

Wir alle wissen, dass die Identitätsprüfung für die Bevölkerung mittlerweile unverzichtbar geworden ist. Allerdings stellen die derzeitigen Authentifikationsmethoden und das damit eingehende Vertrauen im Internet eine ziemliche Belastung dar und sind für die Unternehmen mit einem hohen Aufwand verbunden. Zudem müssen die meisten Menschen bei den derzeitigen Verfahren ihre Privatsphäre aufgeben.

Das neue Konzept der “dezentralisierten Identität” gibt dem Einzelnen die Kontrolle über die eigenen Daten zurück. Außerdem können sich die Unternehmen Gewissheit verschaffen, dass die bereitgestellten Benutzerdaten korrekt sind und der Person entsprechen, mit der sie interagieren, was wiederum die Zahl der Betrugsfälle verringert.

Eine neue Kategorie von Identifikatoren, dezentralisierte Identifikatoren (DID) genannt, ermöglicht die Schaffung einer verifizierbaren, dezentralisierten digitalen Identität. Dabei kann sich ein DID auf ein vom Eigentümer gewähltes Element beziehen: eine Person, eine Institution, ein Gegenstand, eine Datenstruktur oder so ziemlich alles andere. DIDs wurden geschaffen, um unabhängig von zentralen Datenbanken, Identitätsdienstleistern und Zertifizierungsstellen zu sein, ganz im Gegensatz zu herkömmlichen föderierten Identitäten. Es ist daher möglich, die Verfügungsrechte über eine DID ohne Genehmigung Dritter zu bestätigen, selbst wenn diese dazu verwendet werden, um Informationen zu einer DID zu erhalten.

Wie funktionieren die DIDs?

Dezentrale Identifikatoren sind für den Datenschutz im Rahmen der dezentralen Identifizierung von entscheidender Bedeutung. Wenn beispielsweise eine Person einen Nachweis für eine Bescheinigung (z. B. ein Sprachdiplom) vorlegt, braucht die überprüfende Partei die in diesem Nachweis enthaltenen Informationen nicht auf ihre Echtheit hin zu überprüfen. Wenn beispielsweise eine Person einen Nachweis für eine Bescheinigung (z. B. ein Sprachdiplom) vorlegt, braucht die überprüfende Partei die in diesem Nachweis enthaltene Information nicht auf Echtheit zu prüfen. Stattdessen wird lediglich eine kryptografische Bestätigung benötigt, die die Gültigkeit der Bescheinigung und die Identität der ausstellenden Organisation belegt, um die Echtheit des Nachweises zu beurteilen.

Bescheinigungen (auch als “Verifiable Credentials” oder verifizierbare Berechtigungsnachweise bezeichnet) sind fälschungssichere, kryptografisch überprüfbare Informationen des Ausstellers zur Durchführung des dezentralen Identifizierungsprozesses. Jede von einer Körperschaft (z. B. einem Unternehmen) ausgestellte Bescheinigung ist mit ihrer DID verbunden.

Es gibt Projekte auf Polkadot, die wie ein umfassendes Verzeichnis funktionieren und die Überprüfung von DIDs, die an bestimmte Körperschaften geknüpft sind, ermöglichen. Dadurch, dass DIDs in der Blockchain aufgezeichnet werden, kann jeder Nutzer eine Bescheinigung validieren, indem er sie mit der DID des Ausstellers innerhalb des Polkadot-Ökosystems vergleicht. Schauen wir uns das mal genauer an.

Dezentralisierte Identität & Projekte auf Polkadot

Angesichts des Wachstums von Web3 werden vermehrt DID-Daten auf der Blockchain erstellt. Da die Daten stark fragmentiert sind, sind sie über mehrere Netzwerke verteilt. Das Problem hierbei ist, dass aktuelle Web3-Infrastrukturen, die in dieser Hinsicht durchaus mit dem Internet vergleichbar sind, die Daten nicht über verschiedene Netzwerke hinweg zusammenführen und integrieren können, was die Datenverwaltung wiederum zu einer Herausforderung macht.

Das Hauptmerkmal von Litentry ist die DID-Aggregation. Durch die Kombination von fragmentierten Einzelidentitäten zu einer aggregierten Identität wird ein umfassenderes und zuverlässigeres Abbild der Identität erstellt. Die aggregierte DID entspricht in vollem Umfang den W3C-DID-Standardsund ist in der Lage, das bei den meisten Technologieunternehmen auftretende Problem der isolierten ID-Registrierungssysteme zu bewältigen. Durch die DID-Aggregation von Litentry wird ein plattformunabhängiges Identifizierungssystem geschaffen, mit dem die Kontoregistrierung für die Benutzer und der Programmieraufwand für die Erstellung eines neuen Registrierungssystems entfallen.

Video:

Litentry DID Aggregation Infrastructure Explained

My Crypto Profile

My Crypto Profile (MCP) ist das dezentralisierte Web3-Tool von Litentry zur Verwaltung persönlicher Daten, das darauf abzielt, die personenbezogenen Daten der Nutzer über alle Blockchains und dezentralen Speichersysteme hinweg zu sammeln und zu verwalten sowie den Datenzugriff auf dApps Dritter zu ermöglichen. Dabei wird die Hierarchie der Datennutzung im Web neu strukturiert, so dass die Nutzer die Kontrolle darüber haben, wer auf ihre Daten zugreifen darf, ohne ihre Identität preiszugeben. Das Projekt beginnt mit einer Proof-of-Concept-Phase, in der die Blockchain-Implementierung durch einen zentralisierten Self-Hosting-Server ersetzt wird. Die MCP-Infrastruktur wird auf die Litentry-Blockchain übertragen, sobald das Produkt marktreif ist.

Mit dem von KILT bereitgestellten Protokoll und den Tools können Benutzer ihre eigenen Daten verwalten und eine digitale Identität erstellen, indem sie von anerkannten Institutionen bereitgestellte Berechtigungsnachweise hinzufügen.

Indem der DID (die durch eine für jeden Nutzer eindeutige, dem Industriestandard entsprechende Buchstaben- und Zahlenfolge dargestellt wird) Berechtigungsnachweise hinzugefügt werden, wird auf KILT eine digitale Identität geschaffen. Eine DID außerhalb der KILT-Blockchain kann kostenlos über die Sporran-Wallet erstellt werden. Anschließend kann sie zu einer DID auf der KILT-Blockchain erweitert werden, die darin verankert ist und die Nutzung zusätzlicher Dienste ermöglicht.

Video:

KILT Protocol explained

DIDsign

DIDsign ist auf KILT aufgebaut. Die Anwendung ermöglicht die Verwendung einer eindeutigen DID zur Signatur beliebiger digitaler Inhalte (PDFs, Musik, Videos oder Software) direkt in Ihrem Browser. Anschließend können Sie eine signierte Datei (oder eine Reihe von Dateien) als ZIP-Archiv auf Ihrem Gerät speichern und per E-Mail, Telegram oder über verschiedene soziale Netzwerke teilen. Der Empfänger kann dabei jederzeit überprüfen, ob die Datei verändert wurde oder nicht.

Sporran-Wallet

Die Sporran-Wallet wurde entwickelt, um verschiedene Identitäten zu erstellen (z.B. Ihre berufliche Identität mit allen Qualifikationen oder Ihre Gamer-Identität mit allen aktuellen Erfolgen). Durch diese digitalen Identitäten kann der Nutzer durch die Wallet Transaktionen auf der KILT-Blockchain verwalten und mit einer Signatur zu versehen. Auf diese Art und Weise soll die Datenverwaltung bei der Bereitstellung von Online-Diensten wieder unter Ihre Kontrolle gebracht werden.

Web3name

web3name kann eine lange und unleserliche Zeichenfolge der DID durch einen kurzen und einfachen Namen ersetzen. Auf diese Weise kann eine digitale Identität auf eine persönliche und wiedererkennbare Weise dargestellt werden. Darüber hinaus ist dies ein weiterer Schritt zur Vereinfachung der Nutzung von Web3.

SocialKYC

KILT möchte mit SocialKYC das Identifizierungsverfahren überarbeiten, indem es den Nutzern die Möglichkeit gibt, ihre Identität mit Hilfe ihrer Konten in sozialen Medien und E-Mail-Adressen nachzuweisen. Hierzu werden die Nutzer aufgefordert, auf einen Link in einer E-Mail zu klicken oder einen bestimmten Code in einem ihrer Accounts zu posten. Danach liefert SocialKYC einen verifizierten Berechtigungsausweis, der im Besitz des Nutzers bleibt und zum Identitätsnachweis gegenüber Dritten verwendet werden kann.

SocialKYC wurde kürzlich von Moonsama integriert, so dass sich die Nutzer mit ihrer dezentralisierten Web3-Identität bei der sogenannten Multiverse-Bridge anmelden können. Dies macht herkömmliche Web2-Benutzernamen und Passwörter durch die Verwendung von KILTs Sporran-Wallet sowie durch Berechtigungsnachweise von SocialKYC überflüssig.

Dock bietet eine Reihe von Tools, die auch die Blockchain-Technologie umfassen und es Organisationen und Entwicklern ermöglichen, verifizierte Berechtigungsnachweise zu erstellen.

Das Projekt fungiert derzeit als eine Proof-of-Stake-Blockchain. Dabei können alle, die Dock-Token besitzen, DIDs erstellen, wobei der Ersteller nicht der Eigentümer der DID ist und sie daher nicht verwalten (bearbeiten, löschen) kann. Für die Erstellung von DIDs werden die damit verbundenen privaten Schlüssel verwendet, die von den für die Erstellung des DIDs verwendeten Dock-Tokens getrennte Schlüssel sind. Die Blockchain enthält nicht das gesamte Dokument der DID, sondern lediglich die DID, die zugehörigen Schlüssel und Steuerelemente sowie die Blocknummer für das aktuellste Update, die sich bei jedem DID-Upgrade ändert. Diese Angaben sind für die Wiedergabesicherheit erforderlich. Das Client-SDK von Dock sammelt diese Parameter und baut das gesamte DID-Dokument auf.

Dock ermöglicht derzeit die Registrierung einer neuen DID mit einem einzigen öffentlichen Schlüssel auf der Blockchain. In naher Zukunft werden jedoch auch mehrere Schlüssel für die Authentifizierung und Autorisierung sowie andere W3C-konforme Funktionen verfügbar sein.

Video:

Dock: Decentralized network for issuing credentials

Dock Certs

Dock Certs ist eine komplette Produktpalette für Verifiable Credentials bzw. verifizierbarer Berechtigungsnachweise, mit der Unternehmen digitale Berechtigungsnachweise und Zertifikate erstellen können, die sofort und automatisch verifizierbar, fälschungssicher und prüffähig sind.

Web3 ID

Web3 ID ist ein Blockchain-basiertes Authentifizierungs- und Autorisierungssystem, das die Privatsphäre der Benutzer in den Vordergrund stellt. Es ermöglicht Unternehmen die sichere Abfrage vertraulicher Nutzerdaten, wobei die Nutzer die Wahl haben, ob sie die Freigabe der Informationen erlauben oder sie nur bestätigen, ohne weitere Informationen zu liefern.

Dock Wallet

Dock Wallet wurde entwickelt, um Ihre digitalen Verifiable Credentials (VC) bzw. überprüfbaren Berechtigungsnachweise zu speichern, damit Sie tatsächlich Eigentümer Ihrer beruflichen und schulischen Leistungen sind. Derzeit können Sie den Credential Verifier von Dock verwenden, um Ihre VC zu verifizieren.

Ontology baut die Infrastruktur für einen zuverlässigen Zugang zu Web3 auf. Damit erhalten Verbraucher und Unternehmen die Gewissheit, dass bei gesetzeskonformen digitalen Identitätslösungen die Benutzer und ihre Privatsphäre im Vordergrund stehen.

Der DID von Ontology ist ein dezentrales Identitätsprotokoll, das auf dem W3C-DID-Standard basiert. Dieses Protokoll wird von Ontologys ONT ID verwendet, um Identitäten auf der Blockchain einzurichten und zu verwalten. Einzelpersonen, juristische Personen (Organisationen, Unternehmen, Institutionen usw.), Gegenstände (Mobiltelefone, Fahrzeuge, Geräte usw.) und Inhalte (Artikel, Lizenzen usw.) der realen Welt werden als “Entitäten” bezeichnet. Die “Identität” bezieht sich auf die Identität der Entität innerhalb des Netzwerks.

ONT ID identifiziert und verwaltet die Identitäten von Entitäten. Auf der Ontology-Blockchain kann sich eine Entität auf mehrere individuelle Identitäten beziehen, wobei es keine Verbindung zwischen mehreren Identitäten gibt.

Video:

Decoding Decentralized Identity in 90 seconds by Ontology

ONT Login

ONT Login ist eine dezentralisierte, universelle Komponente zur authentifizierten Anmeldung, die es Entwicklern ermöglicht, die Details der Authentifizierung zu verbergen und zugleich Organisationen und Dienstleistern ein schnelles und sicheres Web 3.0 Login-Erlebnis zu bieten. Aktuell sollten sich Benutzer bei Dienstleistungen mit ihrer developeeONT ID der DID anmelden. In Zukunft wird die Möglichkeit, sich direkt mit Wallet-Adressen anzumelden, implementiert werden.

ONT TAG

ONT TAG ist eine offene und dezentralisierte Authentifizierungstechnologie, die auf dem Ontology Trust Ökosystem und ONT ID aufbaut. Sie bietet KYC-Dienste für Personen, Fonds, Gegenstände und Unternehmen.

Mercury

Mercury ist ein dezentrales Peer-to-Peer-Kommunikationsprotokoll, das Entitäten die sichere Übertragung von Nachrichten, verifizierten Berechtigungsnachweisen und überprüfbaren Darstellungen untereinander ermöglicht.

OScore

OScore ist ein autonomes System zur Bonitätsbewertung, das auf Benutzerdaten basiert, die auf der Ontology-Blockchain gespeichert sind. Es unterstützt Blockchain-übergreifende Interaktionen und verifizierte Anmeldeinformationen durch die Integration von Nutzeridentitäten mit privaten Accounts.

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